Die solidarische Landwirtschaft ist ein innovatives Wirtschaftskonzept, das sich aus den traditionellen, globalen Handelsstrukturen verabschiedet und stattdessen den Fokus auf regionale Kreisläufe legt.
Bei Solawi geht es darum, die Verantwortung für Landwirtschaft und Versorgung gemeinsam zu übernehmen.
Regionalität und Nachhaltigkeit
Die Mitglieder der Solawi arbeiten gemeinsam mit Landwirten aus der Region, um nachhaltig und ohne den Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln gesunde, saisonale Lebensmittel anzubauen. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch Verpackung und Transportwege werden reduziert.
Gemeinschaft und Verantwortung
Haushalte und Landwirte verbinden sich zu einer Gemeinschaft, in der alle Verantwortung füreinander übernehmen. Ihr Ziel ist es, ein transparentes Wirtschaftssystem aufzubauen, das allen Beteiligten zugutekommt.
Monatliche Beiträge:
Die Haushalte finanzieren das gesamte Erntejahr durch monatliche Beiträge, wodurch den Landwirten ein sicheres Einkommen ermöglicht wird. Diese erhalten mehr Gestaltungsmöglichkeiten und werden in ihrer Arbeit unterstützt.
Ernteanteile und Mitbestimmung
Jede Woche erhalten die Mitglieder ihren Anteil an frischem, regionalem Obst und Gemüse. Sie lernen den Anbau von Lebensmitteln kennen und können bei der Finanz- und Anbauplanung mitentscheiden.
Kosten und Beiträge
Solidarbeitrag
Jedes Mitglied kann selbst entscheiden, wie hoch sein Solidarbeitrag ausfällt. Wichtig ist, dass der Beitrag dazu beiträgt, die Gesamtkosten für die Ernteanteile der Mitglieder zu decken. In einer Bieterrunde im Mai legen alle Mitglieder ihren Beitrag für das kommende Wirtschaftsjahr fest. .
Der durchschnittliche Beitrag für einen vollen Anteil Gemüse und Obst liegt bei etwa 100 € pro Monat, für einen halben Anteil sind es etwa 50 €
Der genaue Solidarbeitrag wird gemeinsam in der Bieterrunde festgelegt, sodass alle Mitglieder ihren individuellen Beitrag bestimmen können.
Zahlungsmodalitäten
Der Beitrag wird monatlich per Dauerauftrag gezahlt und ist für ein ganzes Wirtschaftsjahr (vom 1. Juni bis 30. Mai) festgelegt. Wenn möglich, unterstützen Mitglieder den Landwirt besonders, indem sie den Beitrag zu Beginn des Jahres in einer Einmalzahlung leisten.
Volle und halbe Anteile - was bedeutet das?
Bei uns in der Solawi könnt ihr volle oder halbe Anteile wählen – je nachdem, was am besten zu eurem Alltag passt.
Wie viel Gemüse ein Haushalt braucht, hängt ganz individuell davon ab, wie ihr lebt, esst und kocht: Kocht ihr oft gemeinsam? Esst ihr vegetarisch, vegan oder ganz bunt gemischt?
Vielleicht liebt ihr es, täglich frisch zu kochen – oder ihr möchtet euch einfach ab und zu gutes Gemüse gönnen. Alles ist willkommen.
Als grobe Orientierung:
Ein voller Anteil versorgt in der Regel bis zu 4 Personen.
Ein halber Anteil ist gut geeignet für bis zu 2 Personen oder wenn ihr seltener selbst kocht. Mehr Eindrücke, wie ein Anteil aussieht, findet ihr auf unserem Instagram-Kanal.
Man kann im Laufe des Wirtschaftsjahres auch von einem halben auf einen vollen Anteil wechseln – ganz flexibel und je nachdem, wie gut man mit dem Gemüse zurechtkommt oder wie viel Freude ihr daran findet.
Gerade für Einsteiger*innen ist ein halber Anteil oft ein schöner Anfang. Und wenn ihr merkt: Das schmeckt, das tut uns gut – da darf’s mehr sein!, dann sprecht uns einfach an, wir finden Lösungen.
Darlehen für Investitionen
Wer die Solawi freiwillig bei Investitionen unterstützen möchte, kann ein zinsloses Darlehen bereitstellen. Dieses Darlehen hilft, wichtige Investitionen für den Ausbau und die Verbesserung der landwirtschaftlichen Arbeit zu finanzieren. Die genauen Konditionen, wie Betrag und Rückzahlungsmodalitäten, können individuell vereinbart werden. Es ist keine Pflicht, aber eine Möglichkeit, die Solawi zusätzlich zu unterstützen.
Wie funktioniert Solawi praktisch?
Start des neuen Wirtschaftsjahres
Das neue Wirtschaftsjahr beginnt am 1. Juni, und neue Mitglieder können jederzeit beitreten. Um den Beitrag selbst zu bestimmen, ist der Eintritt zu Beginn des Wirtschaftsjahres ideal. Für Mitglieder, die während des Jahres beitreten, ist ein Mindestbeitrag gemäß dem Richtwert erforderlich.
Abholorte und Zeiten
Die Ernteanteile können freitags und samstags während der Öffnungszeiten des Bioladens ‚Grüne Bohne‘ auf dem Riedhof, Außerhalb 14 in Nierstein abgeholt werden. Weitere Abholstellen befinden sich in Mainz Oberstadt und Bodenheim. Neue Abholstationen können ab 3 Mitgliedern eingeplant werden.
Groß ist nicht immer gleich gerecht
Unsere Ernte ist bunt, unperfekt und voller Charakter – genau wie die Natur selbst.
Ob groß oder klein, krumm oder gerade: Alles gehört dazu. Auch die kleinen Rote Bete oder die knubbelige Kartoffel sind voller Geschmack und verdienen ihren Platz.
Wer bei der Abholung selbst wiegt, entscheidet nicht nur für sich – sondern prägt auch, was für die Nächsten noch da ist.
Darum: Vielfalt einpacken. Mit Achtsamkeit auswählen.
So bleibt der Tisch für alle gedeckt – auch für die, die später kommen.
Wenn ihr Gemüse oder Obst nicht möchtet, könnt ihr es in die Geschenkekiste legen und euch selbst etwas daraus nehmen. Zudem gibt es eine Kiste für Blattgrün, das als Tierfutter genutzt werden kann.
Auch im Urlaub müsst ihr nicht auf eure frische Ernte verzichten! Ihr könnt einfach jemanden bitten, für euch abzuholen, oder das Gemüse wird fair unter den anderen Mitgliedern verteilt. Gebt uns einfach Bescheid unter biobeans@aol.com.“
Bringt einfach eure eigenen Taschen oder Körbe mit und nehmt eure frische Ernte umweltfreundlich mit nach Hause!
Wir glauben: Gerechtigkeit entsteht nicht durch Gleichverteilung, sondern durch Vertrauen.
Bei reichen Ernten – z. B. Kartoffeln oder Erdbeeren – darf jede*r nehmen, was gebraucht wird.
Wenn jede*r achtsam nimmt, was wirklich gebraucht wird, kommt das Gleichgewicht von selbst.
Solidarische Landwirtschaft
Die grüne Bohne - Solawi Nierstein
biobeans@aol.com
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